Sangoan

Das mitunter auch als Epi-Acheuléen bezeichnete Sangoan (früher auch Tumbian) ist eine Variante des Jungacheuléen in Zentral-, Süd- und Ostafrika mit eher geringeren eindeutigen Spuren in Westafrika. Es hat sich vermutlich aus älteren Acheuléen-Typen entwickelt und wurde früher häufig als „Intermediär-Komplex“ zwischen ausgehendem Alt- und beginnendem Mittelpaläolithikum mit dem Zentrum im Kongobecken angesehen, wo die Sangoan-Funde die frühesten Spuren des Menschen überhaupt darstellen.[1] Das Intermediate-Konzept ist inzwischen allerdings verlassen.[2] Benannt ist der inzwischen allerdings strittige und in der Datierung der Anfänge weit bis auf 400.000 BP zurück verlegte Technokomplex nach dem Fundort Sango Bay an der Westküste des Victoria-Sees in Uganda, wo er 1920 erstmals entdeckt wurde. (Zur Fachterminologie mit den Unterscheidungen Komplex, Industrie und Inventar siehe Urgeschichtliche Terminologie und Systematik.)

  1. Clark, Band 1, S. 211, 312; Phillipson, S. 58.
  2. Clark, Band 1, S. 246, 250.

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